Auftakt des Projektes war ein Workshop an der deutschen Staatsoper zu Berlin. Am 08 Februar 2003 8:33 machte sich der Musik Grundkurs der 12. Jahsgangstufe, unter der Leitung von Herrn Wein und Frau Marx, auf den Weg Richtung Oper. Der Workshop begann um 10 Uhr, aber da wir bereits ca. 9:30 eintrafen, machten wir es uns noch in der Cafeteria gemütlich. Nach einem Getränk oder belegten Brötchen ging es dann schließlich los.
Der Workshop wurde von Rainer O. Brinkmann geleitet und als erstes machten wir uns auf in Richtung Opernhaus. Dabei nahmen wir aber nicht den für Außenstehende normalen Weg, sondern wir wählten einen Weg durch die Katakomben der Staatsoper, da die Cafeteria nicht im eigentlichen Opernhaus lag. Es war schon faszinierend, wie viele Leute dort herum wuselten, damit hatte meines erachtens niemand gerechnet. Wir passierten einige schmale Gänge und mussten aufpassen, dass wir uns nicht verirrten, bis wir endlich unter der Opernbühne angekommen waren. Staunend sahen sich alle ein wenig um und lauschten den Erklärungen des Workshopleiters. Der Bühnenraum ist circa 3x größer als der Zuschauerraum und die Bühne war hydraulisch höhenverstellbar. Danach wurde der Zuschauerraum besichtigt und wir konnten unsere Plätze, welche wir in der darauffolgenden Woche beim Opernbesuch einnehmen würden schon bewundern. Unser Projektleiter informierte uns über die gerade gespielten Stücke, über das Bühnenbild, über das Orchester und über die finazielle Lage der Oper. Auch erfuhren wir, dass es in ausländisch gesungenen Opern einen Übertext auf Deutsch gab, damit die Leute den Text und die Handlun besser verstehen konnten.
Nach dieser Besichtugung im Opernhaus begann der aktive Part des Workshops. Eine Begrüßung eines Jeden, wie sie damals praktiziert wurde, durfte natürlich nicht fehlen. Als Aufwärmübung führten wir einige Rythmusübungen durch, in der wir die Charaktere der Oper "Le Nozze di Figaro" vom Namen her kennenlernten. Nach dieser erheiternden Aufgabe wurden die Rollen verteilt. Meist waren diese doppelt besetzt, aber einige, wie beispielsweise der Graf, auch nur einzeln. Jeder musste sich aus einer Auswahl von Kostümen eines heraussuchen, anziehen und einen für den Charakter prägenden Laufstil und Sprechstil entwickeln. Am Anfang zögerten alle ein wenig, doch mit der Zeit lockerte sich die Stimmung und jeder wurde etwas selbstbewusster.
Die Hauptaufgabe bestand später darin, einen für den Charakter typischen Satz allein auf einer kleinen Bühne vor dem gesamten Kurs in rezetativer Form vorzusprechen. Wer hätte wohl gedacht, dass dies alle durchzogen?
Dies war allerdings nur eine kleine Vorübung zu dem, was folgen sollte. Herr Brinkmann teilte kleinen Gruppen verschiedene Szenen zu. Wir bekamen allerdings keinen Text, sondern nur eine Beschreibung worum es in dieser Szene ging. Der Clou bestand nun darin, dass nun die Gruppen diese Szene mit Worten und mit Melodie füllen mussten – Improvisation war angesagt. Die Präsentation war ein Knüller und wohl jeder konnte es sich nicht verkneifen ein Lächeln zu entbehren.
Robert Klinzmann