Schulprogramm: 6. Offenheit gegenüber Fremdem, gegen Rassismus und Gewalt, soziales Engagement

Die Schule soll als Stätte des Lernens, des Lebens und der Tätigkeit von Kindern und Jugendlichen zur Achtung und Verwirklichung der Wertordnung des Grundgesetzes und der Verfassung des Landes Brandenburg beitragen. Sie ist zum Schutz der seelischen und körperlichen Unversehrtheit und der freien Entfaltungsmöglichkeiten der Schüler verpflichtet. Die Schule wahrt die Freiheit des Gewissens sowie Offenheit und Toleranz gegenüber unterschiedlichen kulturellen, religiösen, weltanschaulichen und politischen Wertvorstellungen, Empfindungen und Überzeugungen.

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Bei der Vermittlung von Kenntnissen, Fähigkeiten und Werthaltungen fördert die Schule insbesondere die Fähigkeit und Bereitschaft der Schüler,

  • Beziehungen zu anderen Menschen auf der Grundlage von Achtung, Gerechtigkeit und Solidarität zu gestalten,
  • Konflikte zu erkennen und zu ertragen sowie an vernunftmäßigen und friedlichen Lösungen zu arbeiten,
  • ihr künftiges privates, berufliches und öffentliches Leben verantwortlich zu gestalten und die Anforderungen des gesellschaftlichen Wandels zu bewältigen,
  • soziale und politische Mitverantwortung durch individuelles Handeln und durch die Wahrnehmung gemeinsamer Interessen zu übernehmen und zur demokratischen Gestaltung einer gerechten und freien Gesellschaft beizutragen
  • und Ursachen und Gefahren der Ideologie des Nationalsozialismus sowie anderer zur Gewaltherrschaft strebender politischer Lehren zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.

(orientiert am Brandenburgischen Schulgesetz § 4)

Um diesen hohen Ansprüchen an die Bildungs- und Erziehungsarbeit gerecht zu werden, nutzen wir neben den unterrichtlichen Möglichkeiten außerschulische Angebote und Kooperationspartner.

Ein gewaltfreies Miteinander ist das oberste Gebot für das Leben in der Schulgemeinschaft. Um Schülern diesen Grundsatz bewusst zu machen und sie dazu zu befähigen, nach ihm zu leben, werden Themen im Unterricht aufgegriffen, die geeignet sind, eine intensive Auseinandersetzung anzubahnen. Insbesondere die  Fächer LER und Religion liefern wertvolle Beiträge, die in anderen Fächern aufgegriffen werden können. Themen wie Mobbing, Konfliktlösung oder Streitschlichtung, Gewalt in der Familie, Kulturen und Religionen werden projektorientiert bearbeitet, um Schüler das Probehandeln zu ermöglichen. Dabei werden, wann immer möglich, Experten einbezogen und Lernorte außerhalb der Schule aufgesucht. Theaterbesuche, Filme, Schauspieler im Unterricht, Ausstellungen, die auch von Schüler gestaltet werden, sind Möglichkeiten, die auch künftig genutzt werden.

Viele internationale Kontakte ermöglichen es den Schülern, unterschiedliche Kulturen kennen zu lernen. LINK

Eine tiefgründige Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte, insbesondere mit der Zeit des Nationalsozialismus, liefert die Grundlage für eine fachliche Bewertung rechtsextremer Erscheinungsformen. Nicht nur im Fach Geschichte, sondern auch in den Fächern Deutsch, Pädagogik und politische Bildung, in den Fremdsprachen, im Fach Darstellendes Spiel und im Fach Kunst erhalten die Schüler Möglichkeiten zu dieser Auseinandersetzung. Grundlage liefern die im Unterricht bereitgestellten Zugänge zur eigenen Geschichte und Kultur und deren Wurzeln.

Darüber hinaus  haben sich in den letzten Jahren am Ernst-Haeckel-Gymnasium Traditionen entwickelt, die es gilt, aufrecht zu erhalten und auszubauen.

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Exkursionen zum Jüdischen Museum, der Besuch einer Synagoge, Besuch der Gedenkstätte Sachsenhausen, des Hauses der Wannseekonferenz, der Gedenkstätte im Zuchthaus Brandenburg und der Ausstellung zur Euthanasie in der Landesklinik gehören zum Unterrichtsprogramm.

In verschiedenen Projekten bezogen Schüler und Lehrer gemeinsam eine klare Position gegen Rechtsextremismus.

LINK(Lesung, Tag gegen Rechts)

Um die Erinnerung an die Gewalttaten in der NS-Zeit als Mahnung wach zu halten, wird die intensive Zeitzeugenarbeit fortgeführt. Diese Arbeit wird durch unseren Kooperationspartner „Deutsche Lagergemeinschaft ehemaliger Häftlinge des KZ Mauthausen, Hinterbliebene und Freunde“ getragen. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit entwickelte sich das Projekt „Im Tod lebendig“. Schüler des Ernst-Haeckel-Gymnasiums und des Lyceums 26 aus Warschau besuchten im Mai 2007 das ehemalige Konzentrationslager in Mauthausen und arbeiteten dort gemeinsam an Lebensbildern ehemaliger Häftlinge. Die Ergebnisse dieser Arbeiten werden während des Besuchs der polnischen Schüler in Werder (02.11.07 bis 11.11.07) in einer Ausstellung zusammen- gestellt. Die Ausstellung wurde am 09.11.07 am Ernst-Haeckel-Gymnasium eröffnet und anschließend als Wanderausstellung an anderen Einrichtungen gezeigt. LINK

Zu diesem Anlass hoffen wir wieder Zeitzeugen an der Schule begrüßen dürfen, die durch ihre authentischen Erzählungen Geschichte für die Schüler lebendig werden lassen.

Demokratische Wertvorstellungen können sich nur entwickeln, wenn diese von den Schüler im Schulalltag erlebt und gelebt werden.
Dazu werden sie aufgefordert, sich in den Mitwirkungsgremien zu engagieren. Aktivitäten zu sozialem Engagement werden ausdrücklich unterstützt und erwartet. Dabei hat sich auch die Teilnahme an Hilfsaktionen tradiert.
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Dazu zählen die Aktion Weihnachten im Schuhkarton, Spendenaktionen bei Katastrophen in anderen Ländern (Wandelkonzert und Konzert im Nicolaisaal zu Gunsten der Tsunamiopfer), aber auch Aktionen gegen Armut im eigenen Land. Ein Beispiel dazu bildet das Renovieren der Wärmestube in Glindow durch die Schüler der Klasse 10S.